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Japan, Kyoto
Kyoto erleben: Drei unvergessliche Erlebnisse, die jeder Hype wert sind
Kyoto steckt voller Magie – und das nicht nur in den Bambuswäldern oder Tempeln. Wer die Stadt wirklich spüren will, wagt sich in die Warteschlange vor den berühmten Bohnen-Mochi von Demachi Futaba, taucht im Nishijin Textil Center in Jahrhunderte alte Handwerkskunst ein und kostet im Michelin-Restaurant AKAI, wie Tradition und Moderne aufeinandertreffen. Kein Geheimtipp, kein versteckter Schatz – aber garantiert unvergesslich.
Lea Katharina Nagel, vom 26.02.2025
Das süße Warten: Mochi bei Demachi Futaba
© Bogoshipda, Shutterstock
Jeden Tag reihen sich Einheimische und Touristen geduldig vor dem kleinen Geschäft Demachi Futaba ein. Und das aus gutem Grund: Die weichen, mit Bohnenpaste gefüllten Mochi gelten als die besten in Kyoto. Hier ist Warten kein notwendiges Übel, sondern Teil des Erlebnisses – man lauscht dem Straßenlärm, beobachtet die Menschen und freut sich auf den ersten Bissen.
Die berühmten Bohnen-Mochi sind eine perfekte Balance aus klebrigem Reis und süßer Kintoki-Süßkartoffelpaste. Wer sich auf den Hype einlässt, wird nicht enttäuscht: Demachi Futaba bietet nicht nur Geschmack, sondern auch einen authentischen Einblick in das heutige Kyoto. Reservieren ist mittlerweile ratsam, aber auch spontane Besucher werden belohnt – wenn sie etwas Geduld mitbringen.
© Aleksandar Todorovic, Shutterstock
Kunst auf dem Webstuhl: Das Nishijin Textil Center
Im Nishijin Textil Center spürt man die Geschichte Kyotos förmlich in den Fingerspitzen. Das Museum, die Werkstatt und der Verkaufsraum bieten einen faszinierenden Einblick in die komplexe Welt der Seidenweberei. Besonders beeindruckend sind die Exponate aus der Heian-Periode (794–1185), die mit leuchtenden Farben und detailverliebten Mustern begeistern.
Erfahrene Kunsthandwerker zeigen traditionelle Techniken wie das Seidenhaspeln, und wer möchte, kann sogar selbst an einem Webkurs teilnehmen. Zwischen Webstühlen und Seidenfäden taucht man tief in die jahrhundertealte Handwerkskunst ein – eine fast meditative Erfahrung.
© Kozaru, Shutterstock
Kaiseki mit rotem Vorhang: Das Michelin-Restaurant AKAI
© Tsuguliev, Shutterstock
Von außen ist das AKAI leicht zu übersehen: Nur ein roter Ladenvorhang weist auf das kleine Restaurant hin, das in einem traditionellen Einfamilienhaus untergebracht ist. Doch hinter der schlichten Fassade verbirgt sich ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art.
Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant verbindet die strenge Tradition der Kaiseki-Küche mit modernen Einflüssen. Das Personal spricht oft nur wenig Englisch, doch Gastfreundschaft kennt hier keine Sprachbarrieren. Die bis zu 14 Gänge sind präzise komponiert, jede Zutat erzählt eine eigene Geschichte. Ein Highlight ist der kleine Innenhof mit Brunnen, der dem Ort eine stille, fast magische Atmosphäre verleiht.
© dach_chan, Shutterstock
Am Ende eines solchen Tages sollte man die Stadt noch einmal von oben betrachten. Der Shogunzuka-Seiryuden-Tempel bietet einen der schönsten Sonnenuntergänge Kyotos. Während die Sonne hinter den Dächern versinkt, wird klar: Kyoto mag seine Geheimnisse mit vielen teilen, aber die einzigartige Magie des historischen Ortes bleibt – für jeden, der sie erleben möchte.
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