New Yorks himmlische Aussichten

Die Rooftop-Bars haben sich in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil der New Yorker Ausgehkultur entwickelt. Kaum ein Hoteldach zwischen der Upper West Side und Soho, das nicht von namhaften Designern in eine stylische Oase verwandelt wurde. Die Dachterrassen bieten nicht nur erfrischende Drinks, sondern auch einen Perspektivwechsel auf die Stadt, die niemals schläft. Während unten der Verkehr tost und Menschenmassen durch die Straßenschluchten strömen, genießen Besucher hier oben die Ruhe mit Panoramablick. Die schönsten Aussichten auf Manhattan eröffnen sich in diesen drei außergewöhnlichen Locations:

Wer den "Salon de Ning" auf dem Dach des Peninsula Hotels an der Fifth Avenue besucht, taucht ein in das glamouröse Shanghai der 1930er Jahre. Das Interieur spiegelt mit kunstvollen Artefakten und eleganten Reiseerinnerungen den Stil des "Paris des Ostens" wider. Der Signature-Cocktail Ning Sling – eine erfrischende Komposition aus Absolut Mandarin, Soho Lychee Likör, Pfefferminzblättern und Passionsfruchtsaft – harmoniert farblich perfekt mit der exquisiten Einrichtung.

Über einen separaten Aufzug neben dem Bell Desk erreichen Gäste die 23. Etage, wo ein mit chinesischer Kalligrafie verzierter Granitbogen den Eingang markiert. Zwei großzügige Terrassen bieten einen beeindruckenden Blick: Rechts erhebt sich der schwarz polierte Trump Tower mit seinen charakteristischen grünen Bäumen auf den Mauervorsprüngen, links ragen die glatten Fassaden des Time Warner Centers in den Himmel. Dazwischen pulsiert die Fifth Avenue als Lebensader der Metropole. Zu diesem allabendlichen Naturschauspiel serviert das Personal leichte asiatische Gerichte. Ein besonderes Highlight: Auf einer der beiden Terrassen ist das Rauchen erlaubt – ein seltenes Privileg in der streng regulierten Stadt. © janinaaana, Shutterstock

Im "230 Fifth" fühlt man sich wie auf einer Bühne. Die imposanten Wolkenkratzer ringsum scheinen das Treiben auf der Dachterrasse zu beobachten. Die Lage ist unschlagbar: westlich der Broadway, östlich die Madison Avenue, südlich das markante Flat Iron Building und nördlich das majestätische Empire State Building. Diese prominente Adresse hat dem 230 Fifth nicht ohne Grund den Titel "Rooftop Bar Number 1 in New York City" vom Fernsehsender NBC eingebracht.

Mit Platz für bis zu 600 Gäste ist das 230 Fifth die wohl größte Rooftop-Bar der Stadt. Die Location punktet mit Superlative: Sie empfängt 365 Tage im Jahr Besucher, wird im Winter beheizt und war bereits Schauplatz für über tausend Empfänge und Feierlichkeiten – darunter auch diplomatische Receptions des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier. Die schrille Einrichtung erinnert eher an Disney World als an das sonst so elegante New York, doch der atemberaubende Panoramablick macht diesen Stilbruch mehr als wett. Wer eine intime Atmosphäre sucht, ist hier allerdings fehl am Platz – das 230 Fifth gleicht eher einer Mischung aus Biergarten und Strandbar. © Antonio Gravante, Shutterstock

Wer sich die endlosen Warteschlangen vor dem Empire State Building ersparen möchte, findet im "Top of the Strand" eine perfekte Alternative. Von der Dachterrasse des Hotels "The Strand" im Fashion District wirkt das 449 Meter hohe Wahrzeichen wie ein kunstvolles Gemälde – perfekt inszeniert und zum Greifen nah. Die Location zwischen der Avenue of the Americas und der Fifth Avenue besticht durch ihre entspannte Atmosphäre ohne Dresscode und Zugangsbeschränkungen.

Das Interieur der 21. Etage trägt die Handschrift von Lydia Marks, jener Innenarchitektin, die auch die Filmsets von "Sex and the City" und "The Devil Wears Prada" gestaltete. Ein technisches Highlight ist das ausfahrbare Dach, das die modebewussten Gäste vor Wetterkapriolen schützt. Die lockere Stimmung passt perfekt zum Fashion District, wo viele Besucher die selbst entworfenen Kreationen tragen. Ein idealer Ort für alle, die Manhattan aus einer anderen Perspektive erleben möchten. © goodluz, Shutterstock Ob für Romantiker, Partygänger oder Architekturliebhaber – New Yorks Rooftop-Bars bieten für jeden Geschmack das passende Ambiente. Während der Salon de Ning mit asiatischer Eleganz verzaubert, beeindruckt das 230 Fifth durch seine schiere Größe und prominente Lage. Das Top of the Strand hingegen lockt mit unvergleichlichem Blick auf das Empire State Building ohne Anstehen. So unterschiedlich die drei Locations auch sein mögen, sie vereint das Versprechen eines unvergesslichen Abends über den Dächern Manhattans. Wenn die Sonne langsam hinter der Skyline versinkt und die Lichter der Stadt zu funkeln beginnen, wird klar: Die Antwort auf die Frage "Stay down or go up?" kann nur lauten – go up!