- Autor:innen
- Silke Kuri

Silke Kuri
Silke Kuri lebt mit ihrer Familie in der Grimmheimat Nordhessen. Sie ist freie Journalistin, Online-Redakteurin und leidenschaftliche Familienbotschafterin. Ihr Herz schlägt für Geschichten – aus dem echten Leben, aus der Region und aus der Welt der Märchen. Wenn sich Spätabends der Familientrubel mit vier Kindern legt, wird sie kreativ: Im Schein der Schreibtischlampe entstehen so Blogtexte, Reportagen und manchmal auch Kinderbuchideen. Bereits seit 1999 hat sich Silke Kuri beruflich und mit Begeisterung dem Schreiben verschrieben – früher auf Papier, heute vor allem digital. Ihre Erlebnisse teilt sie auf dem Blog Zeilenkauz.de
Buchtitel von Silke Kuri
Wie hat Ihre Leidenschaft fürs Reisen und Schreiben begonnen?
Dass Schreiben und Reisen in Kombination habe ich mit dem Lockdown für mich entdeckt, als wir durch die Kirschblüte im Frau-Holle-Land gewandert sind. Ich bin von Natur aus neugierig. Als freie Journalistin habe ich gelernt, genauer hinzusehen. Mit dem weiteren Reisen entlang der Deutschen Märchenstraße kam die Idee, meine beiden Leidenschaften zu verbinden – und daraus wurde mein erstes Reisebuch
© Jörg Kuri
Wie war es, Ihren ersten Reiseführer für DUMONT zu schreiben?
Großartig. Die Reise im viel bebilderten Eskapaden-Format mit seiner modernen, persönlichen Ansprache schreiben zu dürfen, war genau der Rahmen, den ich mir für diese märchenhafte Route gewünscht hatte. Ich konnte meine Leidenschaft fürs Entdecken und Erzählen voll ausleben. Dass das Schreiben dann doch deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hat als gedacht, war herausfordernd – aber am Ende wurde es eine Punktlandung.
Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?
Ein echtes Highlight war unsere Kanutour auf der Diemel durch den Reinhardswald. Unter tief hängenden Weiden entlangzupaddeln, die bis ins Wasser reichten, und dabei Ausschau nach einem blitzblauen Eisvogel zu halten (den wir leider nicht getroffen haben) – das war Naturerlebnis pur. Gekrönt wurde der Ausflug vom Besuch des alten Wasserschlosses Wülmersen, ein Ort mit rauen Charme und viel Geschichte.
© Jörg Kuri
…und gab es eine Situation, die besonders herausfordernd oder unerwartet war?
Ja – in Bodenwerder wurde ich auf einem Aussichtsturm im Wald von einem plötzlichen Gewitter überrascht. Es zog direkt über mir auf und ich hatte es eilig den rutschigen Abstieg zurück zum Auto zu laufen. Ein unerwarteter Nervenkitzel – ganz im Sinne des Barons von Münchhausen, nur diesmal ganz ohne Übertreibung.
Welcher Ort oder welche Stadt hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?
Rotenburg an der Fulda hat mich wirklich überrascht – mit seinem Schaukelwald im Schlosspark und einer beeindruckenden Fülle an kreativen, liebevoll gestalteten Freizeitangeboten. Die Stadt zeigt, wie viel Herzblut in kleinen Orten stecken kann, wenn Menschen gemeinsam etwas Besonderes schaffen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Inhalte für Ihre Reiseführer aus?
Mein roter Faden waren die Märchenorte zwischen Hanau und Bremen. Dort habe ich geschaut, was diesen Ort besonders macht. Gibt es Menschen, die ihn mit Leben füllen? Ich suche das Authentische – Orte, die Geschichten erzählen, nicht nur Sehenswürdigkeiten. Außerdem achte ich auf Erreichbarkeit, Familienfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
© Jörg Kuri
Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?
Meine Vorab-Notizen zum Abhaken. Mein großen Thermobecher mit Kaffee. Und meine Eulenfeder im Portemonnaie – ein kleiner Glücksbringer, den ich auf meinem Lieblingsberg auf Mallorca gefunden habe.
Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung Ihre Arbeit als Reiseführerautor:in?
Nachhaltigkeit spielt für mich eine zentrale Rolle. Wer sich mit Märchen beschäftigt, bewegt sich automatisch in einem Wertefeld, das Achtsamkeit, Respekt und ein bewusstes Miteinander einschließt – auch im Umgang mit Natur und Umwelt. In meiner Drei-Seen-Tour in Freiensteinau habe ich bewusst eine passende Kobold-Sage eingebaut, in der es genau darum geht. Ich möchte Menschen dazu inspirieren, langsamer, bewusster und mit offenen Augen zu reisen – und dabei die kleinen Wunder am Wegesrand zu entdecken.