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Sarah Waltinger

unterwegs in Hessen und Rheinland-Pfalz

Sarah Waltinger ist Reisebuchautorin, Bloggerin und leidenschaftliche Geschichtensammlerin aus Mainz – mit einem zweiten Herzen in der toskanischen Maremma. Seit ihrem ersten Sommer in Castiglione della Pescaia begleitet sie das Fernweh wie ein alter Freund. Auf ihrem nachhaltigen Reiseblog Itchy Feet nimmt sie ihre Leser:innen mit zu Sehnsuchtsorten auf und jenseits der Landkarte. Zwischen Rheinufer und Pinienwald, Cappuccino und Weinschorle, findet sie Geschichten, die berühren und zum Aufbrechen inspirieren.

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Buchtitel von Sarah Waltinger

Wie hat Ihre Leidenschaft fürs Reisen und Schreiben begonnen?

Meine erste große Reise? Ein One-Way-Ticket nach Rom, ein Italienischkurs und ein Sommer, der alles verändert hat. Mein Blog Itchy Feet entstand aus dem Wunsch, all das festzuhalten, was unterwegs mein Herz berührt. Schreiben wurde für mich zum Rückgrat meiner Erinnerungen – und zum Fenster hinaus in die Welt. Je mehr ich reiste, desto mehr wollte ich schreiben. Und umgekehrt. Eine lachende Frau steht am leeren Sandstrand, hebt einen Arm fröhlich in die Luft und hat eine Stadt mit Hochhäusern im Hintergrund.© Sarah Waltinger

Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?

Nicht die berühmten Sehenswürdigkeiten oder perfekte Sonnenuntergänge haben sich mir ins Herz gebrannt, sondern zwei Lollis – geschenkt von Erick und Allison, zwei ecuadorianischen Kindern, die uns auf einer langen Busfahrt mit ihrer Neugier, Wärme und Großzügigkeit begegneten. Wir sprachen kaum dieselbe Sprache, doch verstanden uns mit Blicken und Lächeln. Der Lolli, den sie mir reichten – noch eingepackt, sandverkrustet, mit verbogenem Stiel – liegt bis heute auf meinem Schreibtisch. Er erinnert mich daran, was wirklich zählt auf Reisen: das Vertrauen, das uns Menschen trotz aller Unterschiede verbindet.

…und gab es eine Situation, die besonders herausfordernd oder unerwartet war?

Ein Schneesturm in Schottland hat mir gezeigt, wie schmal der Grat zwischen Abenteuer und Grenzerfahrung ist. Mitten im weißen Nichts, völlig orientierungslos, erkannte ich: Ich bin stärker, als ich dachte. Der Tag, an dem ich fast nicht zurückkam, hat mein Verhältnis zu Leben, Natur und meiner eigenen Widerstandskraft für immer verändert. Eine junge Frau steht lächelnd vor einer rosafarbenen Hauswand mit Holztür, umgeben von Topfpflanzen.© Sarah Waltinger

Welcher Ort hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?

Tortuguero in Costa Rica. Dort ist der Luxus die Gemeinschaft, das Leben im Einklang mit der Natur, die Langsamkeit. Kein Lärm, keine Autos, nur Boote und Fahrräder. Inmitten des Dschungels habe ich gespürt, wie wenig es braucht, um reich zu sein. "Pura Vida" ist dort keine Floskel, sondern eine Haltung. Eine, die ich mit nach Hause genommen habe.

Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung Ihre Arbeit?

Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend, sondern ein Bedürfnis. Ich reise langsamer, bewusster – und erzähle von Orten, die mehr sind als bloße Kulissen. Digitalisierung hilft mir dabei, Geschichten sichtbar zu machen. Aber sie ersetzt nicht das Erlebnis, das Riechen, Schmecken, Fühlen. Deshalb schreibe ich nicht für den Algorithmus, sondern für Menschen, die sich berühren lassen wollen.

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