Oliver Breda

Ich war immer gern unterwegs. Manche sagen, zu Hause ist es am schönsten. Aber was, wenn man sich unterwegs zu Hause fühlt? Reisen ist mehr als ein Ortswechsel. Es heißt, Neues entdecken, sich treiben lassen, Dinge hinterfragen. Irgendwann wollte ich das festhalten. Teilen. So kam das Schreiben. Seitdem gehören beide Dinge für mich zusammen.

Aufregend. Herausfordernd. Eine Gegend durchstreifen, Schichten abtragen, das Wesentliche finden. Und dann die Sprache: klar, knapp, treffend. Kein Wort zu viel. Der Leser soll nicht suchen, sondern finden. Ein Reiseführer ist wie eine Betriebsanleitung für ein Land. Er zeigt, wie es funktioniert, wo die Feinheiten liegen, was man besser nicht tut. Aber er ist mehr als ein Handbuch. Er ist ein Kompass für Erlebnisse. Wer ihn liest, soll Wege entdecken – nicht nur Wege gehen.

Zwei Orte, zwei Welten. Chã das Caldeiras, auf der kapverdischen Insel Fogo. Ein Fleck mitten im Nichts. Nachts unter einem Himmel, der näher wirkte als irgendwo sonst. Keine Lichter, keine Stimmen. Nur der Vulkan und die Sterne. Und dann Cádiz. Der Atlantik, die engen Gassen. Stimmen aus den Bars, der Geruch von Salz und gegrilltem Fisch. Eine Stadt, die nichts vorgibt zu sein. Sie ist einfach. Echt. Lebendig. © Oliver Breda

Zuerst die Vorgaben des Verlags. Der Rest? Ein Land muss man spüren. Orte mit Charakter. Straßen mit Geschichte. Geräusche, Gerüche, Begegnungen, die im Kopf bleiben. Keine Listen, keine Beliebigkeit. Der Leser soll nicht konsumieren, sondern erleben. © Oliver Breda

Laufschuhe und Trailrunningschuhe – weil ich Orte am besten zu Fuß begreife. Asphalt, Pflastersteine, Sand, Schotter – jeder Untergrund erzählt eine eigene Geschichte. Und mein Handy: Diktiergerät, GPS, Notizbuch, Wörterbuch – alles in einem. Ohne wäre Recherche wie Schreiben ohne Stift.