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Marion Hahnfeldt
Aufgewachsen im Brandenburgischen nahe Potsdam arbeitet Marion Hahnfeldt seit mehr als 25 Jahren im Journalismus. Regelmäßig ist sie für ihre Projekte in der nahen und weiten Welt unterwegs. Sie durchquerte Australien, arbeitete in Amsterdam, war Halligschreiberin auf Hooge, zuletzt war sie auf den Spuren der deutschen Siedler im Mittleren Westen der USA und im Osten Europas und Teilen Asiens auf den Spuren der deutschen Minderheiten unterwegs. Sie lebt am Rand von Hannover, fährt leidenschaftlich Rennrad - und trinkt ihren Kaffee gern mit viel Milch.
Buchtitel von Marion Hahnfeldt
Wie hat Ihre Leidenschaft fürs Reisen und Schreiben begonnen?
Klassisch - mit einem Volontariat bei einer Tageszeitung. Von dort aus bin ich dann für verschiedene Projekte immer weiter durch die Welt gereist. Australien. USA. Aktuell bewege ich mich eher viel durch den Osten Europas und Asien.
Wie war es, Ihren ersten Reiseführer für DUMONT zu schreiben?
Aufregend. Immer begleitet von der Frage: Was interessiert die Leser? Wie kann ich die Faszination für das Reisen so teilen, dass sie sich inspiriert fühlen? Wie kann ich meine Leidenschaft teilen?
© Lyubov Chakieva
Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?
Eines der nachhaltig eindrucksvollsten Erlebnisse war sicher die Reise mit einem Frachtschiff über mehrere Wochen hinweg Richtung USA – allein an Bord als Frau, nur die Mannschaft um mich herum, losgelöst von Zeit und Raum, ohne Handy, ohne Internet, mit den Füßen über der Reling oder beim Käpten auf der Brücke. Ich war allein, aber nie einsam.
…und gab es eine Situation, die besonders herausfordernd oder unerwartet war?
Allein mehrere Monate durch Osteuropa und darüber hinaus zu reisen, war herausfordernd, aber auch wunderschön. Wer allein unterwegs ist, dem begegnen die Menschen mit einer besonderen Offenheit. Man wird schnell Teil ihrer Welt. Ich erinnere mich an Georgien oder die Türkei, wo ich auf der Straße nur ein Foto machen wollte – und sofort hielten Menschen an und fragten, ob sie mir helfen könnten. Oder an Russland, als mir an einer Tankstelle ein Mann seine Tankgutscheine überließ, nachdem er erfuhr, dass ich aus Deutschland komme – und das mitten im Krieg gegen die Ukraine.
© Marion Hahnfeldt
Welcher Ort oder welche Stadt hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?
Es sind immer wieder die Gespräche mit Menschen, an die ich mich erinnere – weniger die Orte oder Städte. Wenn sie aus ihrem Leben erzählen, von ihren Erfahrungen sprechen, wenn sie mich mitnehmen auf ihre Reise in die Vergangenheit. Ansonsten bin ich ein Mensch der Natur. Der Blick über die Berge, die sich majestätisch über allem erheben, die Weite der Wüste - die Schönheit der Natur bringt mich immer wieder zum Weinen. Und manchmal aber auch sind es nur wenige Meter vor die Haustür.
Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?
Kamera, Ohrstöpsel, analoges Kartenmaterial.
Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung Ihre Arbeit als Reiseführerautor:in?
Die Technik erleichtert heute vieles: das Wandern per App, das Buchen einer Unterkunft. Zugleich nimmt die ständige Erreichbarkeit und die Möglichkeit, alles von überall aus kontrollieren zu können, auch viel vom ursprünglichen Reiz. Ich genieße es, wenn es einmal kein Internet gibt – das schärft den Blick und bringt einen zurück aufs Wesentliche.