- Autor:innen
- Manuel García Blázquez

Manuel García Blázquez
Der Wahlmadrilene Manuel García Blázquez wurde 1957 in Salamanca geboren und lebt seit seinem Studium in Madrid. Mit 15 setzte er sich in den Zug, um das Meer kennenzulernen – seitdem reist er ohne Unterlass. Nach Abstechern in ferne Länder folgten intensive Erkundungen der eigenen Heimat, denn: Schon der Gang zum Bäcker kann für ihn zu einer Expedition werden. Als freier Journalist ist Manuel García Blázquez nah dran an allen Veränderungen, begleitet aktuelle Entwicklungen Spaniens und ist stets auf der Suche nach Neuem. Entspannung findet er auf ausgedehnten Küstenradtouren rund um Málaga oder in seinem Garten in einem kastilischen Dorf.
Buchtitel von Manuel García Blázquez
Wie war es, Ihren ersten Reiseführer für DUMONT zu schreiben?
Zufall und Freundschaft haben mich dazu gebracht, für DUMONT zu schreiben. Durch Freunde lernte ich Maria Anna Hälker kennen, die einen Reiseführer über Spanien schrieb und die ich dabei unterstützte. Jahre später ergab sich die Möglichkeit, gemeinsam ein DUMONT Reisetaschenbuch über Madrid zu schreiben, die Stadt, in der ich lebe und die ich liebe und die ich bis in die tiefsten Facetten hinein kenne. Dann folgten meine Bücher über die Costa del Sol, die Costa Blanca, Málaga, Sevilla…
© MGBlázquez
Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?
Das Schönste war immer, allein unterwegs sein zu können, herumzuspazieren, ohne eine Menschenseele zu treffen, ziellos weiterzuziehen, zur Unzeit, ohne Eile, ohne zu wissen, ob die Reise eine, zwei oder drei Wochen dauern würde. Es war interessant, alte Freunde wiederzusehen, die überall verstreut waren. Sie brachten mich an unbekannte, versteckte oder spannende Orte.
© Margitta Holler
…und gab es eine Situation, die besonders herausfordernd oder unerwartet war?
Anekdoten gibt es immer wieder. Ich werde nie vergessen, wie ich auf einer Straße auf dem Weg nach Ronda stundenlang von der Guardia Civil aufgehalten wurde, nachdem ich in Gibraltar (britisches Hoheitsgebiet) gewesen war. Sie verwechselten mein Auto mit dem eines Drogenhändlers, den sie suchten, und bis die Verwechslung aufgeklärt war, wurde ich festgehalten. Meine Andalusien-Karten mit Korrekturen und Anmerkungen haben sie irritiert.
© MGBlázquez
Welcher Ort oder welche Stadt hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?
In Spanien gibt es trotz des Touristenandrangs noch viel zu entdecken. Ich reise ständig und überall hin, man kann inmitten des Trubels immer auch Ruhe finden. Madrid selbst ist immer noch aufregend. Und Andalusien ist immer noch ein kleines Paradies. Málaga ist für mich immer noch etwas Besonderes, die Küste, das Meer, die Gebirge rundherum sind wunderschön. In der autonomen Region Valencia faszinieren mich die tausendjährigen Olivenbäume von Castellón oder die Weinberge von Alicante oder die einsamen Columbrets-Inseln.
© MGBlázquez
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Inhalte für Ihre Reiseführer aus?
Ich beschäftige mich intensiv mit dem jeweiligen Reiseziel. Um einen Ort, eine Region beschreiben zu können, muss ich die jeweilige geografische und historische Dimension verstanden haben. Flüsse, Berge, Wege, Straßen, Autobahnen, Gebäude sprechen für sich selbst, ich möchte sie verstehen, damit ich dann meine eigene Sicht der Dinge erzählen kann. Und ich beobachte die Menschen, wie sie sich in einer Stadt oder auf dem Land verhalten, wie sie interagieren, wie sie in der Umgebung zurechtkommen.
© Virginia Verdejo
Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?
Ein Buch. Ob Roman, Kurzgeschichten oder Gedichte, ich brauche meine tägliche Portion Literatur. Dann Notizbücher, denn vieles findet sich im Internet, aber für mich sind meine Notizen wichtig, und ich schreibe immer Geschichten oder Anekdoten auf, die ich erlebt habe und die an sich schon eine Reise wert sind. Ich habe auch eine Kamera dabei. Und Karten, auf denen ich Anmerkungen notieren kann.
© MGBlázquez
Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung Ihre Arbeit als Reiseführerautor?
Es besteht kein Zweifel, dass der Massentourismus eine Gefahr für Ökosysteme und Städte darstellt. Ich bin etwas erschrocken über die Konflikte, die in einigen spanischen Städten wie Málaga, Madrid, Sevilla oder auf den Balearen und den Kanarischen Inseln hochgekocht sind. Trotzdem glaube ich, dass Reisen, Umweltschutz oder der Schutz der Lebensbedingungen in den Städten vereinbar sein können. Ich glaube, dass gute Reiseführer bei dieser Art des Reisens helfen.
© MGBlázquez