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Hans-Joachim Aubert

unterwegs in Nordindien und Mallorca

Reisen, Fotografieren, Schreiben - das sind die drei Leidenschaften von Autor und Globetrotter Hans-Joachim Aubert. Häufig ist er über Monate am Stück unterwegs, wobei ihn seine zahlreichen Reisen u.a. nach Asien, Nordafrika, Latein- und Südamerika sowie Australien und Indien führten. Hans-Joachim Aubert hat weltweit UNESCO-Welterbestätten dokumentiert, ist der Herkunft des Darjeeling-Tees gefolgt und durch die großen Nationalparks der USA gestreift. Mit seiner Arbeit möchte er für die Schönheit des Planeten begeistern und die Angst vor dem Fremden nehmen.

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Buchtitel von Hans-Joachim Aubert

Wie hat Ihre Leidenschaft fürs Reisen und Schreiben begonnen?

Meine Reiselust ist wohl angeboren. Bereits als Vierjähriger versuchte ich auf „Wanderschaft“ zu gehen, kam damals allerdings nicht weit – ganz so wie die beiden Ameisen im Gedicht von Ringelnatz. Das jedoch änderte sich mit der Studienzeit. Fahrten durch Griechenland, die Türkei, die USA, Mexiko und Südamerika füllten die Semesterferien. Erste Reisereportagen entstanden, und die Kamera wurde ständiger Begleiter. Das Fernweh hatte sich nun zu einer ernst zu nehmenden Krankheit ausgewachsen. Als Therapie wählte ich nach Abschluss des Diploms in BWL eine 15-monatige Reise mit meinem langjährigen Schulfreund im VW-Bulli auf dem Hippie trail über Land nach Asien, gefolgt von einem ausgedehnten Forschungsaufenthalt auf Sri Lanka. Neben der wissenschaftlichen Arbeit waren ein erster Bildband und ein Kunstreiseführer das Ergebnis. Nach dem endgültigen Abschluss des Studiums war die Panamericana das Ziel unserer Träume – gleiches Team, gleicher VW-Bus. Über zwei Jahre waren wir unterwegs von Alaska nach Feuerland. Wieder entstand ein Bildband, dem weitere folgen sollten. Die Aufträge namhafter Verlage führten nach Holland, England, in die USA und nach Mexiko. Damit waren die Weichen für meinen weiteren Berufsweg endgültig gestellt.  Farbenfrohe Kathedrale in San Cristóbal de las Casas mit Menschen auf dem Platz.© Hans-Joachim Aubert

Wie war es, Ihren ersten Reiseführer für DUMONT zu schreiben?

Durch Zufall auf der Buchmesse in Frankfurt. "Wollen Sie für uns Fernost machen?" war die Frage, als ich auf der Suche nach einem neuen Verlag vorsprach – ein Sprung ins kalte Wasser, aber höchst interessante Erlebnisse und Erfahrungen in Thailand, Taiwan, Hongkong, Korea und Japan. Ein wirtschaftlicher Erfolg war es nicht, aber der Einstieg zu einer bis heute andauernden Zusammenarbeit mit dem DUMONT Reiseverlag. Für den Richtig-Reisen-Band Nepal war ich zu Fuß im Himalaya unterwegs, für Tunesien mit dem Geländewagen in der Sahara. Nunmehr liegt der Fokus auf Nordindien, der mexikanischen Habinsel Yucatán und der Insel Mallorca.  Aussichtspunkt am Cap Formentor mit Blick auf das Meer und vorgelagerte Felsen.© Hans-Joachim Aubert

Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?

Es war auf einer mehrwöchigen Trekkingtour im indischen Himalaya. Mit zwei Trägern und einem Koch war ich auf alten Pilgerpfaden unterwegs zu den Quellen des Ganges. Wir quälten uns mühsam durch dichten Wald. Da erschien wie aus dem Nichts ein gelbgewandeter Sadhu mit nicht mehr als einer Decke, einer Umhängetasche und einem Messinggefäß als Gepäck. Er war noch jung, hatte als IT-Spezialist in Bangalore gearbeitet und dann unvermittelt einen neuen, für uns radikalen Lebensweg eingeschlagen. Im Sommer durchwandere er den Himalaya, im Winter das Tiefland von Tempel zu Tempel. Er fühle sich frei wie ein Vogel sagte er noch, ehe er leichtfüßig zwischen den Bäumen verschwand – eine Begegnung, die mich noch immer zum Nachdenken über die wichtigen Dinge im Leben anregt. Vier lachende Kinder in Indien stehen eng beieinander und schauen fröhlich in die Kamera.© Hans-Joachim Aubert

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Inhalte für Ihre Reiseführer aus?

Sicher, die Hauptsehenswürdigkeiten dürfen nicht fehlen. Sie sind der rote Faden. Es sind aber auch die kleinen Dinge am Rande, die weniger bekannten Ziele, denen ich auf der Spur bin. Dazu gehören abgelegene Ruinen und Strände ebenso wie zufällig entdeckte kleine Hotels, Märkte oder nette Restaurants. Sie zum „Geheimtipp“ zu stilisieren, würde ich nicht wagen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass im Augenblick der Veröffentlichung der Schleier des Geheimnisses bereits gelüftet ist. Damit müssen wir Autoren wohl alle leben. Mir geht es aber um noch mehr. Ich möchte dem Leser auch den historischen, kulturellen, religiösen und politischen, den nicht unmittelbar sichtbaren Hintergrund, vermitteln, ist er doch für mich die Basis für einen tieferen Einblick in die uns teilweise doch sehr fremden Lebensweise. Denn der Reisende sollte nicht nur mit schönen Erlebnissen und Urlaubsfotos zurückkehren, sondern auch mit Respekt, Verständnis und einem toleranten Blick auf die Kultur der anderen. Mann mit Kamera sitzt auf einer gelben Bank mit der Aufschrift „Hemingway never sat here!!!“.© Hans-Joachim Aubert

Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?

Unabhängig von den Zielen eine recht umfangreiche Fotoausrüstung, einen Laptop, da ich meine Handschrift zuweilen selbst nicht lesen kann, ein E-Book und iPod zur Überbrückung der oftmals langen Wartezeiten auf Busse und Bahnen.

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