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Diana Schreiber

unterwegs in Kenia und Tansania

Die in der ehemaligen DDR geborene Autorin, Reiseleiterin und Betriebswirtin Diana Schreiber hat ihr Herz an Kenia verloren, von dem sie als Kinde glaubte es nie bereisen zu können. Seit einigen Jahren schreibt sie nicht nur über das ostafrikanische Land, sondern hat hier ihre Wahlheimat und neues wirtschaftliches Standbein gefunden – gemeinsam mit ihrem Mann Richard betreibt sie von Nairobi aus das Safariunternehmen Adventure Expeditions. Neben dem regen Organisieren von Touren, engagiert sie sich vor Ort für Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus.

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Buchtitel von Diana Schreiber

Wie war es, Ihren ersten Reiseführer für DUMONT zu schreiben?

Das Schreiben eines Reiseführers war für mich Neuland. Ich wurde Dumont empfohlen, sonst wäre ich nicht auf die Idee gekommen, einen Reiseführer zu schreiben. Ich war aufgeregt und ein bisschen unsicher und mich oft gefragt, ob ich interessant genug schreibe und die richtigen Themen wähle, die die Neugier der Leser weckt und auch zum Reisen anregen

Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?

Twala Tenebo, eine Frauengruppe in Laikipia war einer der beeindruckendsten Orte und Geschichten auf meinen Recherchen. Ich war auf einer Ausstellung in Nairobi und habe Fotos von Maasaifrauen gesehen, die futuristisch und traditionell gekleidet waren. Sie zeigten, wie Maasaifrauen in der Zukunft und ich habe die Künstlerin gefragt, wer diese mutigen Frauen sind, weil in ihrer Kultur glaubt man, die Kamera stiehlt ihnen die Seele. Sie hat mich vernetzt und ich habe mich gleich auf den Weg gemacht. Wir arbeiten seitdem zusammen. Unsere Gäste wandern dort mit ihnen im Pavianrudel. Im Moment arbeite ich an einem Beadwork Projekt mit den Frauen. Sie kämpfen für Frauenrechte und sind die einzigen Maasaifrauen, die sich so viel Respekt erarbeitet haben, dass sie dort Land kaufen dürfen.

Welcher Ort oder welche Stadt hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?

Es gibt 2 Orte. Marsabit County entlang dem Turkanasee. Man fährt durch die Chalbiwüste und kommt zu großen wunderschönen Oasen. Man hat das Gefühl man ist in einem anderen Land, weil Kenia ja sehr für Safari und weißen endlosen Strand bekannt ist. Es ist eine andere Welt. Die Landschaft aus Vulkangestein und die Temperaturen geben einem das Gefühl, auf einem anderen Planeten zu sein. Hier leben 14 verschiedene Nomadenvölker noch immer ihr traditionelles Leben. Die Menschen fragen einen auch, wie es grad in Kenia ist, als seien sie eine andere Welt. In Laikipia gibt es ein Gebiet, in dem bisher 12 schwarze Leoparden/Panther bekannt sind. Es sind die einzigen auf dem Kontinent. Als ich das erste Mal einen gesehen habe, das war so magisch und anmutig. Ich werde in der nächsten Ausgabe mehr darüber berichten.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Inhalte für Ihre Reiseführer aus?

Ich versuche eine Mischung aus bekannten Reisezielen zu finden und gut gehüteten Geheimnissen. Ich selber reise am liebsten off the beaten track. Viele wissen nicht, dass man in Westernkenia am Viktoriasee gut wandern kann. Der Norden Kenias ist immer noch sehr wenig besucht. Das Nomadenleben dort von Laikipia bis zur äthiopischen Grenze daher noch sehr traditionell. Ich versuche den Leser vom Massentourismus wegzulocken. Viele andere Reiseführer haben den Norden und Westen rausgenommen. Ich bin dankbar, dass ich darüber schreiben darf, weil ich somit wenig bereisten Teilen Kenias die Möglichkeit geben kann, am Tourismus zu partizipieren. Das ist mir ein Anliegen.

Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?

Das sind praktische Dinge. Eine Taschenlampe und eine gute Powerbank, weil es in einigen Gebieten noch nicht immer Strom gibt. Eine Kamera, um die Erlebnisse einzufangen. Da ich am Äquator lebe und arbeite, guten Sonnenschutz.

Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung Ihre Arbeit als Reiseführerautor:in?

In Kenia werden 90% der Energie nachhaltig produziert. Nachhaltigkeit ist auch ein großes Thema für uns als Safarianbieter und auch für den Reiseführer. Wir arbeiten z.B. eng mit Seedballs Kenya zusammen, um CO2 freie Touren anzubieten und alle Gäste pflanzen somit Bäume um ihre CO2 Bilanz auszugleichen. Ich empfehle lieber Lodges, die Ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und Projekte, die Communities unterstützen und ihnen nachhaltig Einkommen erwirtschaften. Ich gebe diesen mehr Platz im Reiseführer. Ich schreibe und korrigiere den Reiseführer 100% digital. Wir erstellen auch unsere Reiserouten digital. Es ermöglicht uns, noch nachhaltiger zu sein.

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