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Annika Wind
Geschichten über Kunst, Geschichte, Kulinarik und Kultur zu erzählen, über Menschen und Orte einer Region, in Wort und (Bewegt-)Bild oder als Magazin – darauf ist Annika Wind spezialisiert. 1980 geboren und aufgewachsen zwischen Münsterland und Ruhrgebiet, pendelt sie zwischen der Pfalz und NRW, wo sie mit einem kleinen, großen Team als Chefredakteurin das Print-Magazin kultur.west herausbringt und die Redaktion des multimedialen Landesportals Kulturkenner.de leitet. Seitdem ihr DUMONT-Reiseführer über Mannheim erschien (und Teile von ihm in den Bänden „Die unterschätzten Städte Europas“ und „Die unterschätzten Städte Deutschlands“) bringt sie mit einem Team aus Autor*innen, Filmemacher*innen und Fotograf*innen für die Metropolregion Rhein-Neckar den Reiseblog wosonst.eu heraus und hat ein Magazin für Familien entwickelt.
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Buchtitel von Annika Wind
Was war Ihr schönstes oder aufregendstes Erlebnis während der Recherche?
Ein Mannheimer Hotelier-Ehepaar hat mir anrührende Geschichten über die Historie ihres Hauses erzählt, in dem traditionell einst Auswanderer aus dem Odenwald eine letzte Nacht in ihrer Heimat verbrachten – vor 100 Jahren waren viele vor der Armut auf dem Land geflüchtet, hatten in Mannheim die Tiere ihrer Fuhrwerke verkauft, noch einmal gut gegessen und sind am Tag darauf in den Zug nach Bremerhaven gestiegen. Auf dem Weg in ein neues Leben in Amerika.
Welcher Ort oder welche Stadt hat Sie auf Ihren Reisen am meisten beeindruckt – und warum?
Die Friesenheimer Insel ist noch immer DER Umschlagplatz für Waren und Güter in Mannheim – ein Ort, der sich also eigentlich ständig aktualisieren muss. Verblüffend fand ich, dass sich ausgerechnet hier viele sehenswerte Bauten der Industriegeschichte erhalten haben. Und es gibt durch den Schiffsverkehr exotische Pflanzen. Eine echte Entdeckung!
© Annika Wind
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Inhalte für Ihre Reiseführer aus?
Über den Wasserturm als Wahrzeichen zu schreiben, ist die eine Seite der Stadt. Aber nicht unbedingt bekannt ist die außergewöhnliche Stimmung in Mannheim, als er gebaut wurde: In der Gründerzeit konnte man mit einer guten Geschäftsidee sehr, sehr reich werden – kaum eine zweite Stadt wuchs so schnell. Solche Geschichten interessieren mich. Und Orte, die vielleicht erst auf den zweiten Blick schön sind.
…und gab es eine Situation, die besonders herausfordernd oder unerwartet war?
Herausfordernd fand ich, für das Mannheim-Buch auch Tipps aus Ludwigshafen herauszusuchen. Weil auch die vermeintlich so hässliche Nachbarstadt vor Geschichten wimmelt. Leider wird es schwieriger, inhabergeführte Hotels zu finden. Aber nach wie vor hätte ich da zum Glück ein paar echte Empfehlungen!
Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Koffer auf einer Recherchereise nicht fehlen?
Das Handy, um den Überblick in der Mannheimer Gastroszene zu behalten – denn gefühlt eröffnen ständig neue Restaurants. Dann eine Einkaufstasche – denn der Einzelhandel ist zum Glück vor allem in den Quadraten noch ziemlich gut aufgestellt. Ich schaue gern im Café Herrdegen vorbei – dort gibt es nicht nur den berühmten Mannemer Dreck.
© Annika Wind